Minimalismus und Zerowaste

R K by Wolfgang Dirscherl pixelio

Zerowaste - Was ist das?

Grob übersetzt bedeutet zero waste Null Müll. Und nein! Das wird hier jetzt keine Umweltpredigt ;-)

Ist es denn noch keinem aufgefallen, dass die Hersteller seit Jahren immer mehr Produkte produzieren, die uns immer wieder zum Kaufen animieren sollen? Nach dem Motto immer mehr, ist immer besser. Früher hat der gute Handmixer 20 Jahre daheim gehalten, heute hält er 2 Jahre und eine Woche, damit auch die Garantiezeit abgelaufen ist.
Und warum sollen wir denn plötzlich Einwegrasierer benützen, die man nach einmal benützen wegschmeißen soll? Da muss man doch ständig neue nachkaufen. Ich empfinde das als ziemlich viel Zeit und Geld, dass ich da investieren soll.

Und das schlimme ist, dass Werbung uns immer suggeriert wie „einfach“ doch so Einwegsachen sind. Nach dem Motto in den Müll und weg. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Kann das gut sein? Ab wann ist „einfach“ nur noch Abzocke und ab wann geht Verpackungswahnsinn los? Wundert sich denn keiner, dass Gurken eingeschweißt verkauft werden? Und wieso werde ich schief angeschaut, wenn ich meine Äpfel nicht in Plastiktüten gebe, sondern einen Mehrwegbeutel nutze?

Ich habe das Gefühl, dass auch meine Wohnung geradezu zugemüllt wird, mit Dingen die scheinbar wichtig sind – laut Werbung. Nur ein Beispiel: Warum einen natürlichen Allzweckreiniger benützen wenn es Glasreiniger, Fließenreiniger, Fettreiniger, Kalkreiniger, Kloreiniger, Klotaps, Bodenreiniger, Schaumstoffreiniger, Teppichreiniger, Duschreiniger,... gibt? Ich hab jetzt die Sachen aufgezählt, die sich bei mir im Schrank befinden. Ganz schön viel. Und es nicht alles! Wie ist denn das ganze Zeug in meinen Schrank gekommen? O_O Und wann?

Ich habe deshalb beschlossen, dass ich Platz brauche und wieder anfangen will zu denken. Wann brauch ich etwas? Wann ist es nützlich? Und ab wann ist es einfach nur Konsumwahnsinn? Ich werde hier meine Liste führen und immer mal wieder berichten, wie es so läuft.
Wer noch mehr wissen will: Minime hat das in ihrem Artikel „Minimalismus gegen Überfluss“ alles auch wunderbar zusammen gefasst. Der Artikel ist wirklich sehr lesenswert und gibt viele weitere Infos zur Übermüllung.

Umgesetzte Ideen:
  • Hahnenwasser trinken anstatt PET kaufen
    Einige werden jetzt lachen, weil sie das schon von klein auf so handhaben. Ich nicht. Bei uns wurde immer alles aus PET Flaschen getrunken. Dabei ist das Wasser aus dem Hahn das am Stärksten kontrollierte Wasser in Deutschland! Und Angst vor Bleileitungen braucht man auch nicht mehr zu haben. Seit 2013 muss im jeden deutschen Haus die Rohre ausgetauscht worden sein.
  • Wäschenetze verwenden, anstatt Einwegtüten im Laden benützen
    Ich werde ja echt komisch auf dem Markt angeschaut, wenn ich die Wäschenetze reiche, um darin das Gemüse reingelegt zu bekommen. Allemal besser als diese schnellreisenden Plastiktütchen! Trotzdem werde ich mich an die komischen Blicke nicht gewöhnen können. Vielleicht sollte ich mir einen Korb besorgen, in den alles gelegt werden kann. Dann schauen alle nicht immer so komisch. Aber immerhin, wieder etwas weniger Müll.

  • Mehrweg Abschminktücher
    Ein weiteres Müllmonster wurde besiegt: Die Abschminkpads. Bei uns daheim wurde regelmäßig eine Packung im Monat verbraucht. Jetzt wurden zwei Abende lang fleißig vor dem Fernseher gehäkelt und siehe da: Wir haben acht, selbstgehäkelte Mehrwegpads. Diese kommen im Säckchen einfach mit rein in die normale Wäsche und können immer wieder verwendet werden.

  • Menstruationstasse verwenden (Blogbeitrag folgt)
  • Selbstgemachte Butter
  • Dolce Gusto Mehrwegkapseln
  • Rasierhobel

  • Rasierhobel klingt vielleicht etwas brachialisch, aber in Wirklichkeit handelt es sich hier um einen Rasierer aus Metall, bei dem nur die Klingen ausgetauscht werden müssen. Es handelt sich hierbei um ganz klassische Klingen wie man sie noch von den Großeltern kennt. Das schöne ist, dass sie Monate halten, da wendbar und dazu komplett recyclebar sind. Auch der Hobel ist recyclebar. Nachteil, die Klingen, die ich gefunden habe, waren in einer Plastikverpackung. Hier muss ich mich noch nach besseren Kaufmöglichkeiten umschauen.
    Foto von Großmann/pexilio.de
    Foto von Lupo/pixelio.de










Geplante Ideen:
  • Mobile Tickets kaufen
  • Chemiereiniger in Plastikdosen durch Alternativen austauschen

Müllvermeidungs- Tagebuch
Ein kleines Tagebuch, in dem ich meine Gedanken, Fortschritte und Vorsätze runter schreibe. Denn eine Umstellung ist nicht immer einfach! Immer dienstags erscheint hier mein Wocheneintrag mit aktuellen Gedanken.

#drüber nachgedacht 1: Müllvermeidungstagebuch
#drüber nachgedacht 2: Müllbefehle im Alltag
#drüber nachgedacht 3: Planung! Planung! Planung!
#drüber nachgedacht 4: Substitute
#drüber nachgedacht 5: Schokolaaaaaaade!
#drüber nachgedacht 6: Zero waste home und Bea Johnson
#drüber nachgedacht 7: Ich habe Tarte&Törtchen genervt!
#drüber nachgedacht 8: Müll stinkt
#drüber nachgedacht 9: Minimalismus
#drüber nachgedacht 10: Mein Mitbewohner und ich
#drüber nachgedacht 11: Glas ist nicht die Lösung

Vorkochen für einen Monat und das dazugehörige Müllvermeidungsexperiment




2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Du hast da eine schöne Liste gemacht. Als Klingen könnte ich dir "Astra" empfehlen. Ich hab meine damals im 100er Pack bei Amazon bestellt und die sind nur in Papier verpackt. Ob noch eine Folie außen drumherum war, kann ich dir allerdings nicht mehr sagen.

    Liebe Grüße, Daniela

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    1. Hallo Daniela,

      vielen Dank für den Tipp. Ich werde mich nach den Klingen umsehen, sobald meine aufgebraucht sind =) Da hast du mir schon viel Suche und Ausprobieren erspart.

      Liebe Grüße

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